Verkehr & Tourismus

Luftverkehr - Schiffsverkehr - Bahnverkehr - Straßenverkehr

 
 

Regionalflughäfen sind rechtlich gesehen nicht eindeutig definiert. In Deutschland werden Regionalflughäfen als Flughäfen bezeichnet, die vom Bundesverkehrsministerium nicht gemäß §27d Luftverkehrsgesetz als international Flughäfen definiert worden sind. Jedoch gehören Flughäfen zu den internationalen Flughäfen, wenn die deutsche Flugsicherung die Luftsicherheit übernimmt. Ein Beispiel hierfür ist der Flughafen Memmingen, welcher internationale Flüge anbietet aber dennoch als Regionalflughafen betitelt wird. Dennoch gibt es eine EU-Richtlinie, die Flughäfen als Regionalflughäfen bezeichnet, wenn diese mehr als 150.000, aber weniger als 5 Millionen Passagiere jährlich haben.

 Merkmale

Regionalflughäfen zeichnen sich durch einige typische Merkmale aus. So verfügen diese Flughäfen über einen regelmäßigen Linien- und Charterbetrieb, dessen Angebot jedoch bezüglich der Dichte und der Frequenz eingeschränkt ist. Des Weiteren ist der Reiseanlass von Regionalflughäfen mehrheitlich privat und wird dementsprechend hauptsächlich für touristische Zwecke genutzt. Zudem verfügen die Regionalflughäfen in der Regel lediglich über eine Start- und Landebahn und eingeschränkten technischen Wartungseinrichtungen. Außerdem sind viele Regionalflughäfen teilweise von einer oder wenigen Fluggesellschaften abhängig.

Marktsituation

In Deutschland gibt es insgesamt 24 Hauptverkehrsflughäfen, welche mehr als 150.000 Passagiere pro Jahr aufweisen können. Gemäß der Definition der EU-Richtlinie gehören davon 14 Flughäfen zu den Regionalflughäfen, wobei es mehrere Flughäfen gibt, die unter 150.000 Passagieren pro Jahr aufweisen. Die drei größten nach der Passagierzahl geordneten Regionalflughäfen sind unter anderem die Regionalflughäfen in Dortmund, Bremen und Memmingen. Zudem haben die Regionalflughäfen meist die Besonderheit, dass sie komplett oder zumindest zu einem Großteil in öffentlicher Hand sind.

Zahlen

Die Regionalflughäfen schreiben im Durchschnitt keine schwarzen Zahlen. So haben nur zwei der insgesamt 14 Regionalflughäfen im Jahr 2018 ein positives Jahresergebnis erwirtschaften können. Insgesamt entstand auf der anderen Seite im gleichen Jahr ein Verlust in Höhe von circa 100 Millionen Euro. Das Fortbestehen der anderen Flughäfen trotz ihrer Defizite ist den Subventionen und anderen Unterstützungsgelder zu verdanken. Die Summe der Subventionen schwankte im Zeitraum 2014-2018 zwischen 43 Millionen Euro und 39 Millionen Euro. Über den gesamten Zeitraum beläuft sich das Subventionsvolumen auf 206 Millionen Euro. Zudem haben die Regionalflughäfen lediglich einen Anteil der Passagiere von 7% am Gesamtmarkt. Daraus schließt sich, dass die 10 größten Flughäfen in Deutschland einen Passagieranteil von 93% untereinander aufteilen.

Flughafen 2014 2015 2016 2017 2018

Betriebskosten-

zuschüsse

12,47 Mio. € 6,70 Mio. € 6,43 Mio. € 7,76 Mio. € 12,66 Mio. €

Verlust-

übernahme

30,57 Mio. € 38,10 Mio. € 32,57 Mio. € 31,28 Mio. € 26,73 Mio. €

Investitions-

zuschüsse

      0,59 Mio. € 0,49 Mio. €
Summe 43,03 Mio. € 44,75 Mio. € 39 Mio. € 39,62 Mio. € 39,89 Mio. €
 

Quelle : Direkte Subventionierung der 14 Regionalflughäfen in Mio. Euro

Passagierentwicklung

Die Passagierentwicklung der Regionalflughäfen fällt außerdem sehr schwach aus. Während in Deutschland innerhalb der Jahre 2014 - 2019 ein Aufwärtstrend der Passagierzahlen um 20% zu verzeichnen war, haben nur 6 der insgesamt 14 Regionalflughäfen in Deutschland eine positive Passagierzahlentwicklung. Bei einer Addition aller Regionalflughäfen, würde die insgesamte Steigerung der Passagierzahlen bei weniger als 1% liegen. Betrachtet man das Passagieraufkommen der Regionalflughäfen in Deutschland im Jahr 2020 gehören die Flughäfen von Dortmund, Bremen und Leipzig/Halle zu den größten drei.

 

Quelle: Größte Regionalflughäfen in Deutschland nach Passagieraufkommen im Jahr 2020

Probleme

Zusammenfassung und Ausblick

 

Der zunehmende Rückgang der Passagiere in Kombination mit dem immer weiter steigenden Wechsel der Fluglinien zu größeren Flughäfen sorgt für ein immer größer werdendes Problem der Regionalflughäfen bezüglich der fehlenden Passagiere. Auch die teilweise große Abhängigkeit von einer einzelnen oder wenigen Fluggesellschaften stellt vor allem ein Problem für die Regionalflughäfen dar. Zudem führen die immer niedrigeren Gebühren auf Grund der Konkurrenz unter den Regionalflughäfen zu fehlenden Einnahmen. Zusätzlich wird ab dem Jahr 2024 die Vergabe von Subventionen verboten, die bisher einer der wenigen großen Einnahmequellen waren. Des Weiteren haben viele Regionalflughäfen keinen gesteigerten Nutzen für die Region und stellen damit einen fehlenden Mehrwert dar. So sind Regionalflughäfen auch in klimapolitischer und ökonomischer Sicht nicht zukunftsfähig.

Maßnahmen

Um weiterhin Einnahmen generieren zu können und das Fortbestehen der Regionalflughäfen in Deutschland zu gewährleisten, sind einige Maßnahmen nötig.

 

Regionalflughäfen in Deutschland am Beispiel des Flughafens Memmingen FMM

 

Autorin: Sophia Jäckle