Verkehr & Tourismus

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Der Bereich Caravaning und Reisemobile ist in den letzten Jahren in Deutschland sehr stark angewachsen. Der Urlaub auf Rädern mit einem Pkw und Wohnanhänger, im Folgenden auch Caravaning genannt, oder mit motorisierten Reisemobilen, liegt derzeit im Trend. Insgesamt sind in Deutschland laut Kraftfahrtbundesamt aktuell etwa 370.000 Reisemobile und über 614.000 Caravans zugelassen. Beim Caravanbe-stand wird jedoch von einer Dunkelziffer von über 50 % ausgegangen, da die auf den Dauerstandplätzen abgestellten und nicht angemeldeten Fahrzeuge nicht registriert werden. Bei den Reisemobilen liegt die Dunkelziffer bei ca. 20 %, da diese oft als Pkw, Lkw oder Büromobil angemeldet werden. In den letzten Jahren entschieden sich 7 % der deutschen Reisenden bei ihrer Haupturlaubsreise für die Unterkunftsform Camping. Bei den Inlandsreisen liegt dieser Anteil mit 9 % noch deutlich höher.

Abbildung Vergleich Reisemobile und Campingwagen


Der Vergleich der Entwicklung von Caravans mit den Reisemobilen zeigt, dass in Deutschland ein klarer Trend hin zu selbstfahrenden Reisemobilen geht. Die Zahl der neu zugelassenen Caravans ist um 4,6 % auf 21.562 Fahrzeuge im Jahr 2004 gesunken. Die Zahl der neu zugelassenen Motorcaravans ist hingegen um 8,8 % gestiegen und hat mit 19.363 Fahrzeugen die bisherige Höchstmarke erreicht.

Zielgruppe

Die Zielgruppe für Caravaningurlauber gilt als jung, urban, gebildet und besser verdienend. Bei der Verteilung des Alters wird deutlich, dass die über 55-jährigen 2 % und die 14-bis 34-jährigen 9 % der Reisenden ausmachen. Campingtouristen kommen  mit verstärkt aus Großstädten, haben im Durchschnitt einen höheren Bildungsstand besitzen und zählen zu den besserverdienenden Haushalten. Dies bedeutet, dass bei dieser Zielgruppe weder Kosten noch Mühen gescheut werden, um den Urlaub mit einem Höchstmaß an Individualität und Beweglichkeit verbringen zu können.

Reiseziele

Beim Campingtourismus ist Deutschland das Hauptreiseland der einheimischen Be-völkerung. Von allen Reisenden entschieden sich 9 % für einen Campingurlaub in Deutschland. Die große Bedeutung Deutschlands für den Campingtourismus spiegelt sich in der großen Anzahl an Campingplätzen wider. Deutschland bietet den Cam-ping- und Caravaningurlaubern sehr unterschiedliche Ferienziele, die in kurzen Ent-fernungen erreichbar sind. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern zählten mit jeweils über einer Mill. Ankünften und über drei Mill. Übernachtungen von Touristencam-pern zu den wichtigsten Zielgebieten für Campingurlauber innerhalb Deutschlands. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt hier jeweils bei drei bis vier Nächten. Neben den deutschen Reisezielen sind auch die nahen südeuropäischen Gebiete von großer Bedeutung für den Campingtourismus.

Entwicklung

Die Reiseform des Campings, wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis einer langjährigen Entwicklung. Zum ersten Camper Deutschlands könnte Johann Wolfgang von Goethe erklärt werden, der im Jahr 1786 in einer komfortabel ausgestatteten Postkutsche mit Bett, Büchern und Leselampe nach Italien reiste. Das Massenphänomen des Campings entstand in Deutschland dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Einführung des gesetzlichen Urlaubsanspruchs. Zelten stellte eine günstige und einfache Variante dar, seinen Urlaub in der Natur zu verbringen. Mit dem Wirtschaftswunder in den 1950ern kamen dann die ersten Wohnwägen auf den Markt und die Nachfrage nach Camping stieg erneut.

Mit der Einführung des VW Bullis in den 1970ern erlebte das Camping in Deutschland einen weiteren Boom. Diese Art von Urlaub stand für Freiheit, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Besonders die Modelle von Volkswagen und Westfalia fanden auch weltweit reißenden Absatz und der Wettbewerb um immer größere Wohnmobile unter den Herstellern entstand. Der Wohnmobilmarkt, wie es ihn noch heute gibt, wurde geboren. Noch immer zählt Deutschland als Vorreiter im Bereich Camping. Jedoch zeigt der Marktüberblick, dass Deutschland hier von anderen Ländern überholt wurde.

Marktteilnehmer

Nach Rückgängen des Camping-Segments zulasten von Billigflugangeboten und Fernreisen, gewinnt das Camping und damit auch die Nutzung von Wohnwagen und Wohnmobilen aktuell wieder an Beliebtheit. Campingurlaub steht für Freiheit, Erlebnis, Natururlaub und Geselligkeit. Neben der klassischen Variante des Zeltens, wird zunehmend die komfortablere Art des Caravanings bevorzugt.

Hier eine Auswahl der beliebtesten Motor-Caravans: