Tourismus Grundlagen

Verkehr - Hotellerie - Reiseveranstalter - Destinationen

 

Die einzelwirtschaftliche Wertschöpfung  gilt als Maß der Eigenleistung eines Unternehmens, das angibt, welcher Wert im Rahmen des unternehmerischen Produktionsprozesses geschöpft, also geschaffen wird. Die Wertschöpfung ist somit „Ausdruck der durch eine Unternehmung geschaffenen Werte“.

Überblick der Wertschöpfungsaktivitäten

Für eine beschreibende Darstellung der Wertschöpfungstiefe kann das Konzept der Wert(schöpfungs)kette nach Porter herangezogen werden. Er unterscheidet zwischen Mikro- und Makroebene: Die Makroebene, die Porter auch als Wertsystem bezeichnet, enthält alle Stufen des Transformationsprozesses, die ein Produkt oder eine Leistung innerhalb einer Branche auch über mehrere Unternehmen durchläuft. Auf der Mikroebene werden die Vorgänge innerhalb einer einzelnen Unternehmung als Wertkette abgebildet, die sogenannte primäre und unterstützende Wertaktivitäten sowie die Gewinnspanne erfasst.

Einfluss der Informations­technologie

Reiseveranstalter und Reisemittler erstellen Dienstleistungen. Die von ihnen genutzte „Produktionstechnologie“ umfasst daher keine Fertigungsmaschinen, wie dies zum Beispiel bei der Erstellung von materiellen Konsumgütern der Fall ist, sondern vor allem die Verarbeitung von Informationen.

Die Vermittlungs- und Verkaufsprozesse in einem Reisebüro und die damit einhergehenden Verwaltungsaufgaben lassen sich in eine Vielzahl von Prozessschritten unterteilen. Im Folgenden werden diese kurz erläutert, da sie die Grundlage für das Verständnis der Einsatzmöglichkeiten von IT im Reisebüro bilden. Dabei wird eine Unterteilung in Aufgaben des Front, Mid und Back Office-Bereichs vorgenommen. Für jeden dieser Wertschöpfungsbereiche werden geeignete IT-Tools vorgestellt.

Das Front Office umfasst alle Leistungen, die im direkten Kundenkontakt erbracht werden.  Folgende Aufgaben, die IT-Unterstützung erfordern, fallen hier an:

- Bedarfsanalyse und gezielte Angebotspräsentation

- Information

- Vakanzprüfung

- Preisermittlung

- Zusatzleistungen

- Optionsbuchung / Buchung

Des Weiteren sollte die Software zusätzliche nützliche Funktionen, wie z.B. Servicefunktionen für Reisemittler am Point of Sale (POS) zur Verfügung stellen. Solche können z.B. eine Terminverwaltung oder ein Währungsrechner sein.

Neben diesen Funktionen sollte sich die Usability des IT-Systems idealerweise auch dadurch auszeichnen, dass das System schnell, übersichtlich und auf kurzem Wege die benötigten Informationen vom Reiseveranstalter bis hin über Cruise, Bahn, Flug u.v.m. in einer Weise zur Verfügung stellt, die zugleich eine Bedienung auf intuitive Weise ermöglicht und wenig Einarbeitungszeit erfordert. Dann können auch neue Arbeitskräfte oder die Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr die Software rasch beherrschen. Allerdings lässt die Komplexität und Heterogenität der Daten, die ein IT-System im Reisebüro heutzutage abbilden und berücksichtigen muss, rasch deutlich werden, dass das einfach zu bedienende Idealsystem, welches jedem Reisebüro gerecht wird und alle Funktionen erfüllt, kaum existieren kann. Da diese komplexen Aufgaben bislang nicht von einem Software-Produkt allein umfassend erfüllt werden, benötigt ein Reisebüro heutzutage i.d.R. ein Konglomerat an Software-Produkten, das sich wie folgt zusammensetzt:

Benötigte Software-Systeme in einem Reisebüro                                                                         

Buchungssysteme
inkl. Möglichkeit IBE-Anbindung: z.B. AMA-Toma/ Flug/Hotels/Cars etc., AMA-All Fares; Sabre-Merlin, Jack Plus, Hotel.de, HRS,e-domizil.de, e-hoi.de, Mercado Air, LH-Agent und andere internetbasierte Buchungstools der Anbieter

Informationssysteme
welche die Buchungssystem ergänzen und erweitern: z. B. internetbasierte Tools wie Holidaycheck.de, Google-Maps etc.; Expertensysteme wie Extravis.pro von Holiday Land

Preisvergleichssysteme
z. B. AMA Value Pricer, Bistro Portal, Cosmo-Traffics

Systeme für Last Minute/Spezialangebote
z.B. AMA-LM, BistroPortal, SabreBargainFinderMax, SabreFlightExpress

Systeme zur differenzierten Berechnung von Service-Entgelten
z. B. AMA-TAF-Manager/SAM