Verkehr & Tourismus

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Das Billigflugkonzept hat seinen Ursprung in den USA. Als Vorreiter gilt Southwest Airlines, die 1967 gegründet wurde und bis heute aufgrund kontinuierlichen Wachstums erfolgreich am Markt besteht.

Im europäischen Markt sind derzeit ca. 50 Billigfluggesellschaften tätig. Die wichtigsten deutsche Fluggesellschaften im Billigflugsegment sind die zwei Anbieter TUIfly und Germanwings. An erster Stelle im europäischen Vergleich rangiert Ryanair mit 300 Flugzeugen und – typisch für eine Billigfluggesellschaft – ausschließlich mit einem einzigen Muster. Der Konkurrent easyJet hat bereits zwei unterschiedliche Typen bei 240 Flugzeugen.

Geschäftsmodelle

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, eine Billigfluggesellschaft zu gründen: entweder geschieht dies durch Bildung einer Tochtergesellschaft oder durch Neugründung. Tochtergesellschaften wurden sowohl von Linien- oder Ferienfluggesellschaften gegründet. Andere Fluggesellschaften wagten durch Produkterweiterung oder aus Gründen der Unternehmensumstrukturierung den Einstieg ins Billigflugsegment, wie dies beim irischen Pionier Ryanair der Fall war.
Jede Gründungsform weist Stärken und Schwächen auf. Tochtergesellschaften haben meist mit Imageproblemen zu kämpfen und sind in ihrem Handlungsspielraum eingegrenzt. Überdies droht eine Kannibalisierung des bestehenden Geschäfts. Dafür haben sie einen erleichterten Ressourcenzugang und erhalten u. a. finanzielle Unterstützung durch die Muttergesellschaft. Im Gegensatz dazu haben neugegründete Gesellschaften Probleme beim Ressourcenzugang, was bspw. Slots und Flughäfen betrifft, und müssen ihre Kunden neu gewinnen, was zudem durch Vielfliegerprogramme der etablierten Fluggesellschaften erschwert wird. Ihre Stärken liegen darin, dass sie unbelastet von Restriktionen sind und bspw. tarif-, personal- und vertriebspolitische Freiräume besitzen.

Kostenvorteile

Die Grundleistung der Billigfluggesellschaften ist der Transport von A nach B in Form von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Alle Gesellschaften konzentrieren sich auf Kurz- und Mittelstrecken. Sie fliegen zumeist kleinere Regionalflughäfen aufgrund von niedrigeren Gebühren an. Anschlussflüge sind im Billigflugsegment nicht vorhanden. Die Billigfluggesellschaften versuchen möglichst hohe Frequenzen mit geringen Flugzeugstandzeiten zu fliegen. Der Vertrieb des Flugangebots wird meist direkt über die Medien Internet, Callcenter oder Telefon durchgeführt. Die Buchung im Reisebüro ist nur bei einigen Billigfluggesellschaften möglich. Die Billigfluggesellschaften bieten keine bzw. nur gegen Aufpreis Sitzplatzreservierungen an. Bei den Preisangeboten handelt sich häufig um One-Way-Tarife. Die angebotenen Niedrigpreise sind jedoch sehr stark kontingentiert. Aus Kostengründen verzichten die Gesellschaften auf Kundenbindungsprogramme, lediglich im Internet können Kundenprofile angelegt werden und die Kundenkommunikation erfolgt dann nur noch per E-Mail. Schließlich gibt es keine unterschiedlichen Beförderungsklassen, wie sie von traditionellen Linienfluggesellschaften angeboten werden, sondern eine einheitliche eng bestuhlte Economyclass.