Verkehr & Tourismus

Luftverkehr - Schiffsverkehr - Bahnverkehr - Straßenverkehr

 
 
 

Um das Geschäftsmodell der Billigfluggesellschaften erfolgreich zu betreiben, sind die Produktionsfaktoren Flugzeugflotte, Flugroutensystem, Flugplan und Flughäfen aussschlaggebend.

  • Flotte und Netz

Die meisten Billigfluggesellschaften verwenden aufgrund von Kosteneinsparungen nur ein Flugzeugmuster und erreichen so Kostenreduzierungen bei Fixkosten wie Instandhaltung, Werkstättenausstattung und Personalschulung. Von einer einheitlichen Flotte profitiert auch die Flugplanung, da sie nicht spezielle Leistungsmerkmale einzelner Flugzeugtypen berücksichtigen muss. Hauptziel ist es, die tägliche Rückkehr der Flugzeuge zum Heimatflughafen zu ermöglichen, da so Übernachtungs- und Lohnkosten beim Personal eingespart werden.

Das Flugroutensystem der Billiggesellschaften besteht aus dem Punkt-zu-Punkt-Verkehr, der alle Ursprungs- und Zielorte durch Nonstopflüge verbindet. Die Unternehmen bedienen Kurz- und Mittelstrecken und bieten Städteverbindungen in aufkommensstarke Wirtschaftszentren an. Die häufige Bedienung der Ziele, also eine möglichst hohe Frequenz, ist wichtiger als die Bedienung vieler unterschiedlicher Ziele.

  • Flugplan

Die Koordination der Flüge ist für Billigfluggesellschaften vergleichsweise unkompliziert, da es kein Netzwerk gibt. Hierdurch ergeben sich Einsparungen bei Abstimmungs-, Transfer- und Folgekosten für eventuelle Verspätungen. Im optimalen Fall werden die Flugzeuge täglich bis zu zwölf Stunden in der Luft gehalten und damit eine möglichst hohe Frequenz erreicht. Da kein flächendeckendes Netz besteht, kann die Streckenaufnahme, aber auch die Streckeneinstellung flexibler erfolgen, wodurch eine schnelle Anpassung an Marktveränderungen möglich ist. Der Erfolg neuer Strecken wird von den Unternehmen folglich nicht langfristig analysiert, sondern vielmehr ausgetestet und beim Scheitern schnell wieder eingestellt.

  • Flughäfen

Grundsätzlich achten Billigfluggesellschaften bei Flughäfen darauf, Kosten einzusparen. Die Billigfluggesellschaften benutzen daher häufig Regionalflughäfen. Die Bedienung von diesen so genannten Parallelmärkten hat sowohl für die Kunden als auch für Billigfluggesellschaften Vorteile. Die Kunden profitieren von geringeren Parkgebühren, kürzeren Wegen am Flughafen und geringerer Passagierdichte. Allerdings müssen sie mehr Zeit aufwenden, um die abgelegenen Flughäfen zu erreichen. Die niedrigeren Gebühren ermöglichen den Gesellschaften Kosteneinsparungen von bis zu 12 %. Die Vergabe der Start- und Landerechte verläuft unproblematisch und es entstehen keine Engpässe. Ein weiterer Vorteil ist, dass es bei den kleineren Flughäfen meist kein Nachtflugverbot gibt, was dem Ziel einer möglichst hohen Frequenz bei der Streckenbedienung entgegen kommt.