Die Personalstruktur ist einer der größten Kostenblöcke in einem Unternehmen. Daher werden in diesem Bereich hohe Einsparungen angestrebt, indem z. B. nur mit dem vorgeschriebenen Mindestpersonal geflogen wird, die angebotenen kostenlosen Serviceleistungen auf ein Minimum reduziert werden sowie Personal durch externe Dienstleister bereitgestellt wird.

Die Billigfluggesellschaften erreichen bei den Personalkosten im Vergleich zu etablierten Fluggesellschaften Einsparungen von bis zu 74 Prozent. Durch die homogene Flotte werden Komplexitätskosten im Bereich Personalqualifikation vermieden. Im Bereich der Bodenabfertigungen werden die meisten Leistungen von externen Anbietern erbracht.

Vergleicht man das Personal mit dem der Linienfluggesellschaften, so ist festzustellen, dass die Angestellten der Billigfluggesellschaften jünger sind und niedrigere Einstiegsgehälter erhalten. Sie sind zudem kaum gewerkschaftlich organisiert, was flexiblere Tarifverträge und ein geringeres Sozialleistungsniveau mit sich zieht. Eine höhere Produktivität wird durch längere Arbeitszeiten erreicht und die Tätigkeitsbereiche sind wesentlich umfangreicher. So ist beispielsweise die Reinigung der Kabine vom Flugpersonal zu übernehmen. Die Zahl der Mitarbeiter ist so weit reduziert, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind. Es herrscht also nur eine geringe Personaldichte. Durch die einfachen Strukturen und Prozesse der Billigfluggesellschaften benötigen diese auch weniger Personal in der Verwaltung und im Management. Hauptsächlich liegt der Kostenvorteil der Personalkosten in der höheren zeitlichen Auslastung der Flugzeugbesatzungen.